Marc Nellen (Diplom-Volkswirt) ist Ministerialrat im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Seit 1996 gehört er dem BMAS an und war neben einer längeren Tätigkeit in der Leitung des Hauses lange in der für Arbeitsmarktpolitik zuständigen Abteilung tätig. Dort wirkte er unter anderem maßgeblich an der gesetzgeberischen Umsetzung der sogenannten „Hartz-Reformen“ mit. Von 2007 bis 2014 leitete Herr Nellen die Prüfgruppe SGB II, deren Kernaufgabe die Finanzkontrolle der zugelassenen kommunalen Träger nach dem SGB II war. Seit 2014 leitet Herr Nellen die Projektgruppe Bundesteilhabegesetz, die zunächst den vorgelagerten Beteiligungsprozess in der Arbeitsgruppe Bundesteilhabegesetz koordinierte und bis 2016 den Entwurf für das neue Teilhaberecht erarbeitete.
Matthias Münning (Jurist) ist seit 1988 Mitarbeiter und seit 2007 Sozialdezernent beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Der LWL ist ein Kommunalverband mit insgesamt 16.000 Beschäftigten und einer der größten deutschen Leistungsträger für Menschen mit Behinderung.
2008 wählte die Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe (BAGüS) ihn zu ihrem Vorsitzenden. 2012 wurde er in das Präsidium des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. (dv) gewählt.
Die BAGüS ist ein freiwilliger Zusammenschluss aller 23 überörtlichen Träger der Sozialhilfe in Deutschland. Der dv ist ein Forum für Akteure in der sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Zu den mehr als 2.000 Mitglieder gehören u. a. Kommunen und die Freie Wohlfahrtspflege.
Herr Münning hat in seiner Funktion als Vorsitzender der BAGüS an den Beratungen der Arbeitsgruppe zum Bundesteilhabegesetz beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales teilgenommen und dabei die Interessen der Leistungsträger vertreten.
Horst Frehe studierte Betriebswirtschaft, Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaften und Soziologie. Seit einem Unfall ist er auf den Rollstuhl angewiesen. Nach seinem Studium kehrte er nach Bremen zurück, um sich dort der beruflichen Rehabilitation behinderter Mitmenschen zu widmen. Dort wurde er Lehrbeauftragter an Hochschulen und nahm schließlich das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Bremen auf. 1991 wurde er Richter am Sozialgericht in Bremen und blieb dies bis 2007. Zusammen mit Franz Christoph gründete er 1978 die erste „Krüppelgruppe“ in Bremen, war in der Krüppelbewegung mitbeteiligt und engagierte sich in der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung. In der rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder war er an der Abfassung mehrerer Gesetze beteiligt. Er war mehrmals Abgeordneter in der Bremer Bürgerschaft und behindertenpolitischer, sozialpolitischer und rechtspolitischer Sprecher seiner Fraktion in der Bürgerschaft. 2011 wurde er zum Staatsrat bei der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen ernannt.
Raul Krauthausen ist Berliner, Aktivist, Redner und Moderator. Er hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin und Design Thinking an der HPI School of Design Thinking studiert. Als Gründer des Vereins Sozialhelden e.V. hat er viele soziale Projekte ins Leben gerufen, wie zum Beispiel die Wheelmap (www.wheelmap.org), auf der man rollstuhlgerechte Orte suchen, finden und markieren kann. Auf seiner Webseite www.raul.de findet man mehr Informationen, seinen Blog und Links zu den Projekten der Sozialhelden. Raul Krauthausen ist auf Twitter (@raulde) und Facebook aktiv und ist auf vielen Veranstaltungen und in den Medien beliebter Interviewpartner zu den Themen Inklusion und Barrierefreiheit.
Im Januar 2014 ist sein Buch „Dachdecker wollte ich eh nicht werden“ erschienen. In dem Buch berichtet er sehr anschaulich und unterhaltsam über das Leben aus der Rollstuhlperspektive.
Barbara Vieweg ist stellvertretende Geschäftsführerin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben – ISL e.V. Seit über 20 Jahren engagiert sich die gehbehinderte Sprecherin der ISL für Bildung und Arbeit in der Selbstbestimmt Leben Bewegung. Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet das Peer Counseling. Sie hat zahlreiche Projekte für die ISL und das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter – bifos e.V. geleitet. Weiterhin ist sie eine der beiden Sprecher*innen des Aktionsbündnisses Teilhabeforschung und Vorsitzende des Sachverständigenrates der Behindertenverbände bei der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation.
Das Wirken von Dr. phil. Harry Fuchs könnte kaum umfassender und gewichtiger sein. Prof. Dr. Welti schreibt über ihn: „Wer sich beruflich, politisch oder wissenschaftlich mit Rehabilitation befasst, begegnet früher oder später Harry Fuchs. In Referaten, auf Podien und Veranstaltungen, in Stellungnahmen und Aufsätzen hat Fuchs in den letzten Jahrzehnten zu nahezu allen Fragen von Gesundheit, Pflege und Rehabilitation Stellung bezogen, Gesetzgebung und Rechtsanwendung beeinflusst und kritisiert. Zunächst hauptamtlich für die Rentenversicherung und im Ehrenamt für den DGB tätig, war Fuchs in den letzten Jahren unabhängiger Experte, der Erfahrung, Analyse und pointierte Meinung in vielen Foren eingebracht hat. […] Fuchs polarisiert, weil er klar Stellung bezieht und eine Interpretation des Rechts vorstellt, die vom Verständnis der Krankenkassen abweicht.“
So ist es auch nur folgerichtig, dass Dr. Harry Fuchs die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen aufgreift, analysiert und eigene Vorschläge zur Umsetzung in die Praxis formuliert, die die Weiterentwicklung bestehender Gesetze beinhalten. Dabei verwundert es nicht, dass er Vielem einen Schritt voraus ist: Während andere sich noch beim Begriff „Nachteilsausgleich“ aufhalten, fordert er die Umsetzung so zu gestalten, dass Nachteile erst gar nicht entstehen.
Ottmar Miles-Paul lebt in Kassel und arbeitet u.a. als Koordinator der Kampagne für ein gutes Bundesteilhabegesetz sowie als Empowerment Trainer. Zudem ist er für die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL), die er 1990 mitgegründet hat, Koordinator eines Projektes für InklusionsbotschafterInnen. Seit 1986 engagiert sich der selbst seh- und hörbehinderte Sozialarbeiter für die Gleichstellung, Selbstbestimmung und Teilhabe behinderter Menschen. Im Rahmen seiner fünfjährigen Tätigkeit als Landesbehindertenbeauftragter von Rheinland-Pfalz von Anfang 2008 bis Ende 2012 hat er an der Entwicklung des ersten Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention einer Landesregierung mitgewirkt.