Die atemberaubenden Nationalparks der kanadischen Rockies mit einem Wohnmobil zu erkunden, ist ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst. Doch Wohnmobile sind eng und sanitäre Einrichtungen auf Campingplätzen meist kaum zu nutzen oder schlicht nicht komfortabel für Rollstuhlfahrer. Aus der Traum? Ganz und gar nicht! Kanada ist das zweitgrößte Land der Welt und nicht nur Kanada ist groß, alles ist größer in Kanada, auch die Wohnmobile.
Mit einem 8,50-Meter-Schiff auf Achse
Auf einer Länge von 8,50 m und einer Breite von 2,50 m findet sich alles, um fast autark die Wildnis erkunden zu können: Ein Einzel- und zwei Doppelbetten, Küche, Essecke und das Wichtigste: Eine befahrbare Toilette und Dusche und selbstverständlich ein Lift, um überhaupt in das Wohnmobil zu gelangen (siehe Tipps am Ende der Seite). Viel Platz ist das mit einem Elektrorollstuhl trotzdem nicht, aber es kann ausreichen. Darum auf alle Fälle die genauen Abmessungen erfragen und prüfen, ob das auch mit deinem Rollstuhl funktioniert.
Apropos Elektrorollstuhl: In der Wildnis sind Strom und Steckdosen rar. Zwar gibt es einen Stromgenerator an Board, der macht aber einen Höllenlärm und vor allem unbeliebt bei anderen Campern. Daher sollte regelmäßig ein Campingplatz angefahren werden, der sog. Full-Hook-Up-Stellplätze anbietet (Wasser, Abwasser und Strom). Landschaftlich besonders reizvoll sind die Campingplätze innerhalb der Nationalparks. Diese sind aber einfach gehalten und bieten i.d.R. keinen Full-Hook-Up-Service. Generell gilt: Campingplätze in der Hochsaison unbedingt vorab reservieren, sonst kann die Batterieanzeige schon mal bedrohlich weit fallen.
Und noch ein Tipp: Zur Fahrerkabine geht es einen großen Absatz herunter. Wenn du nicht auf den Fahrer- oder Beifahrersitz umsetzen kannst und in deinem Rollstuhl während der Fahrt bleibst, dann hast du natürlich nicht den gleichen prächtigen Ausblick wie der Fahrer oder Beifahrer. Deshalb so oft wie möglich einen Halt machen, sich Zeit nehmen und die Landschaft und Tierwelt auf sich wirken lassen.
Unsere Route durch Westkanada
In Vancouver gelandet führte uns unsere Reise zunächst in den Manning Provicial Park. Von dort aus ging es nach Osoyoos and der US-Grenze und dann durch das fruchtbare Okanagan-Tal über Revelstoke direkt in die Rocky Mountains zum Banff National Park. Auf dem Icefields Parkway fuhren wir weiter in den Jasper National Park. Von dort führte unsere Route zum höchsten Berg Kanadas, dem Mount Robson. Danach verließen wir die Rockies und fuhren zum Wells Gray Provincial Park, der besonders für seine Wasserfälle bekannt ist. Weiter ging es nach Lillooet, das in einem Territorium der First Nations liegt. Über die Nairn Falls führte uns schließlich unser Weg nach 2 Wochen und 2.500 km mehr auf dem Tacho zurück nach Vancouver. Nachfolgend ein paar Reiseimpressionen:
Kanada-Impressionen
Praktische Tipps
Informationen zum rollstuhlgerechten Wohnmobil von Frayserway
Die Reise wurde bei Der Kanadaspezialist gebucht. Wir waren sehr zufrieden.