Dr. Sigrid Arnade ist Geschäftsführerin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben. Die promovierte Tierärztin arbeitete vorher als PR-Managerin, Journalistin, Moderatorin und Projektleiterin in den Bereichen Behinderung, Frauen und Natur.
Sie ist Mitbegründerin und Vorstandsmitglied einer ganzen Reihe von Verbänden, darunter das Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Weibernetz e.V. und das Netzwerk Art. 3. Darüber hinaus ist sie Mitglied im Deutschen Behindertenrat. Im Rahmen der Verhandlungen zur UN Behindertenrechtskonvention hat sie sich nachdrücklich für die Aufnahme der Belange behinderter Frauen eingesetzt. Als Sprecherin der BRK-Allianz und Mitglied der Arbeitsgruppe Bundesteilhabegesetzes im Bundesministerium für Arbeit und Soziales setzt sich für die Umsetzung der UN Konvention und ein gutes Bundesteilhabegesetzes in Deutschland ein.
Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande und des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.
Das Wirken von Dr. phil. Harry Fuchs könnte kaum umfassender und gewichtiger sein. Prof. Dr. Welti schreibt über ihn: „Wer sich beruflich, politisch oder wissenschaftlich mit Rehabilitation befasst, begegnet früher oder später Harry Fuchs. In Referaten, auf Podien und Veranstaltungen, in Stellungnahmen und Aufsätzen hat Fuchs in den letzten Jahrzehnten zu nahezu allen Fragen von Gesundheit, Pflege und Rehabilitation Stellung bezogen, Gesetzgebung und Rechtsanwendung beeinflusst und kritisiert. Zunächst hauptamtlich für die Rentenversicherung und im Ehrenamt für den DGB tätig, war Fuchs in den letzten Jahren unabhängiger Experte, der Erfahrung, Analyse und pointierte Meinung in vielen Foren eingebracht hat. […] Fuchs polarisiert, weil er klar Stellung bezieht und eine Interpretation des Rechts vorstellt, die vom Verständnis der Krankenkassen abweicht.“
So ist es auch nur folgerichtig, dass Dr. Harry Fuchs die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen aufgreift, analysiert und eigene Vorschläge zur Umsetzung in die Praxis formuliert, die die Weiterentwicklung bestehender Gesetze beinhalten. Dabei verwundert es nicht, dass er Vielem einen Schritt voraus ist: Während andere sich noch beim Begriff „Nachteilsausgleich“ aufhalten, fordert er die Umsetzung so zu gestalten, dass Nachteile erst gar nicht entstehen.
Matthias Grombach wurde in Dessau, Sachsen-Anhalt, geboren und besuchte dort die polytechnische Oberschule (POS). Er ist aktuell Mitglied des Vorstandes des Netzwerks für Inklusion, Teilhabe, Selbstbestimmung und Assistenz – NITSA e.V.
Matthias Grombach hatte 1991 einen Badeunfall. Die Folge war eine hohe Querschnittlähmung. Seine Eltern versorgten ihn zuhause fast 14 Jahre aufopferungsvoll. Als das aus gesundheitlichen Gründen und aufgrund ihres Alters nicht mehr möglich war, stimmte er aus Mangel an Alternativen und nur vorübergehend einer Unterbringung in einem Altenheim zu. Um dort wieder herauszukommen, stellte er einen Antrag auf persönliches Budget, um in der eigenen Wohnung mit persönlicher Assistenz selbstbestimmt leben zu können. Dieser wurde abgelehnt, so dass er sich dieses Recht jahrelang vor Gericht erstreiten musste. Heute lebt er mittlerweile selbstbestimmt seit gut 5 Jahren in den eigenen 4 Wänden mit Unterstützung durch persönliche Assistenz.
Constantin Grosch studiert Wirtschaftswissenschaften in Bielefeld und ist aufgrund einer Muskelerkrankung auf Assistenz angewiesen. Aufgewachsen ist er in Hameln, wo er auch immer noch als Kreistagsabgeordneter aktiv ist. Constantin Grosch ist auf Twitter aktiv (@conny_flix) und betreibt seinen eigenen Blog unter: www.grosch.co
Vor zwei Jahren hat Constantin die Petition „Recht auf Sparen und gleiches Einkommen auch für Menschen mit Behinderung“ (change.org/2600) ins Leben gerufen. Diese Petition hat über 130.000 Unterstützer gefunden und fand in sozialen Netzwerken und in den Medien große Beachtung. Damit hat er wesentlich zur Bewusstseinsbildung zu diesem Thema in der Öffentlichkeit und der Politik beigetragen. Im Oktober 2013 wurde die Petition an die damalige Bundesministerin für Arbeit und Soziales Ursula von der Leyen und im März 2014 an den Deutschen Bundestag übergeben. Seitdem sorgt Constantin mit weiteren Aktionen und in Gesprächen mit Politikern dafür, dass die Forderung nach Einkommens- und Vermögensunabhängigkeit präsent bleibt.
Raul Krauthausen ist Berliner, Aktivist, Redner und Moderator. Er hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin und Design Thinking an der HPI School of Design Thinking studiert. Als Gründer des Vereins Sozialhelden e.V. hat er viele soziale Projekte ins Leben gerufen, wie zum Beispiel die Wheelmap (www.wheelmap.org), auf der man rollstuhlgerechte Orte suchen, finden und markieren kann. Auf seiner Webseite www.raul.de findet man mehr Informationen, seinen Blog und Links zu den Projekten der Sozialhelden. Raul Krauthausen ist auf Twitter (@raulde) und Facebook aktiv und ist auf vielen Veranstaltungen und in den Medien beliebter Interviewpartner zu den Themen Inklusion und Barrierefreiheit.
Im Januar 2014 ist sein Buch „Dachdecker wollte ich eh nicht werden“ erschienen. In dem Buch berichtet er sehr anschaulich und unterhaltsam über das Leben aus der Rollstuhlperspektive.
Ottmar Miles-Paul lebt in Kassel und arbeitet u.a. als Koordinator der Kampagne für ein gutes Bundesteilhabegesetz sowie als Empowerment Trainer. Zudem ist er für die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL), die er 1990 mitgegründet hat, Koordinator eines Projektes für InklusionsbotschafterInnen. Seit 1986 engagiert sich der selbst seh- und hörbehinderte Sozialarbeiter für die Gleichstellung, Selbstbestimmung und Teilhabe behinderter Menschen. Im Rahmen seiner fünfjährigen Tätigkeit als Landesbehindertenbeauftragter von Rheinland-Pfalz von Anfang 2008 bis Ende 2012 hat er an der Entwicklung des ersten Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention einer Landesregierung mitgewirkt.
Matthias Münning (Jurist) ist seit 1988 Mitarbeiter und seit 2007 Sozialdezernent beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Der LWL ist ein Kommunalverband mit insgesamt 16.000 Beschäftigten und einer der größten deutschen Leistungsträger für Menschen mit Behinderung.
2008 wählte die Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe (BAGüS) ihn zu ihrem Vorsitzenden. 2012 wurde er in das Präsidium des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. (dv) gewählt.
Die BAGüS ist ein freiwilliger Zusammenschluss aller 23 überörtlichen Träger der Sozialhilfe in Deutschland. Der dv ist ein Forum für Akteure in der sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Zu den mehr als 2.000 Mitglieder gehören u. a. Kommunen und die Freie Wohlfahrtspflege.
Herr Münning hat in seiner Funktion als Vorsitzender der BAGüS an den Beratungen der Arbeitsgruppe zum Bundesteilhabegesetz beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales teilgenommen und dabei die Interessen der Leistungsträger vertreten.
Anmerkung: Herr Münning musste aufgrund des GDL-Lokführerstreiks seine Teilnahme an der Fachtagung absagen.
Marc Nellen (Diplom-Volkswirt) ist Ministerialrat im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Seit 1996 gehört er dem BMAS an und war neben einer längeren Tätigkeit in der Leitung des Hauses lange in der für Arbeitsmarktpolitik zuständigen Abteilung tätig. Dort wirkte er unter anderem maßgeblich an der gesetzgeberischen Umsetzung der sogenannten „Hartz-Reformen“ mit. Von 2007 bis 2014 leitete Herr Nellen die Prüfgruppe SGB II, deren Kernaufgabe die Finanzkontrolle der zugelassenen kommunalen Träger nach dem SGB II war. Seit 2014 leitet Herr Nellen die Projektgruppe Bundesteilhabegesetz, die zunächst den vorgelagerten Beteiligungsprozess in der Arbeitsgruppe Bundesteilhabegesetz koordinierte und nunmehr bis Herbst dieses Jahres einen Entwurf für das neue Teilhaberecht erarbeiten soll.
Rüdiger H. Otto wurde in Pockau, Sachsen, geboren und besuchte dort die polytechnische Oberschule Pockau (POS) und ab 1976 die erweiterte Oberschule (EOS Marienburg). Er ist gelernter Betriebswirt und seit 1993 selbstständiger Buchhalter.
Rüdiger H. Otto lebt heute in Potsdam und ist dort im CDU-Kreisvorstand tätig. Als „Fall-Manager“ unterstützt er aktuell Oliver Lenz, einen Potsdamer Bürger, der an Multiple Sklerose erkrankt ist, und der seit Jahren um ein bedarfsdeckendes persönliches Budget kämpfen muss, da die Stadt Potsdam Herrn Lenz dieses Menschenrecht bisher verweigert. „Man wolle keine persönlichen Budgets in Potsdam“, lautet eine der Begründungen des örtlichen Sozialamtes.
Carl-Wilhelm Rößler arbeitet als Jurist im Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben in Köln und ist Mitglied im Forum behinderter Juristinnen und Juristen (FbJJ). Er ist selbst auf Assistenz angewiesen und weiß so aus erster Hand und eigener Erfahrung, welche Belange für Menschen mit Behinderungen von Bedeutung sind. Seit langem engagiert er sich aktiv in der Behindertenbewegung (ZsL Köln, sozialpolitischer Sprecher der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL)) und trägt so seine persönliche Erfahrung und sein juristisches Wissen in die Verbände sowie in die Politik.
Als Mitglied des FbJJ war er daran beteiligt, den Entwurf zum „Gesetz zur Sozialen Teilhabe“ des FbJJ zu erarbeiten. Dieser Gesetzesentwurf ist als Artikelgesetz formuliert. Dabei wurden alle zwölf Sozialgesetzbücher aus Sicht der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) beleuchtet und Änderungen vorgeschlagen, eine Soziale Teilhabe für behinderte Menschen im Gesetz festzuschreiben und damit den Vorgaben der UN-BRK gerecht zu werden. Da hier zum einen juristische Experten und zum anderen selbst Betroffene am Werke waren, ist dieser Gesetzesentwurf eine hervorragende und wertvolle Grundlage in der politischen Diskussion.
Silvia Schmidt wurde in Klostermansfeld, Sachsen-Anhalt, geboren und ist die Initiatorin der Bundesinitiative Daheim statt Heim, sowie Vorsitzende des Fördervereins. Die Initiative setzt sich für behinderte Menschen ein, die nicht in einem Heim, sondern selbstbestimmt leben wollen.
Silvia Schmidt besuchte eine Polytechnische Oberschule (POS) und absolvierte später ein Studium der Sozialarbeit, welches sie als Diplom-Sozialarbeiterin (FH) beendete. Zuletzt leitete sie das Förderpädagogisch-Therapeutische Zentrum in Wippra in Sachsen-Anhalt und weiterhin als Vorsitzende die Bundesinitiative Daheim statt Heim. Sie war von 1998 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages und Behindertenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion. Ebenso war sie in der 16. Legislaturperiode ordentliches Mitglied im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales sowie stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages.
Dr. jur. Oliver Tolmein (Rechtsanwalt) ist Lehrbeauftragter für Medizinrecht an der Universität Göttingen. Er doziert an der Europäischen Rechtsakademie in Trier und ist Referent der Deutschen Anwaltakademie, für die er angehende Fachanwälte für Sozialrecht im „Leistungsbereich Behinderte“ fortbildet. Zudem ist er regelmäßiger Autor der Neuen Juristischen Wochenschrift. Er referiert häufig über bioethische, medizinrechtliche und strafrechtliche Themen. Rechtsanwalt Dr. Oliver Tolmein ist auch Autor mehrerer Bücher und hat Dokumentarfilme gedreht.
Dr. Oliver Tolmein hat die Kanzlei Menschen und Rechte mitbegründet. Er hat sich auf Medizinrecht, Behindertenrecht, Strafrecht (insbesondere Nebenklage) und Antidiskriminierungsrecht spezialisiert. Ihn beschäftigen seit langem Fragen der Sterbebegleitung und der Palliativmedizin. Außerdem kennt er sich in Fragen des Persönlichen Budgets und des Arbeitgebermodells gut aus und verfügt über reichhaltige Erfahrungen bei der Vertretung von erheblich verletzten Menschen oder von Hinterbliebenen als Nebenkläger in größeren Strafverfahren und in Verfahren wegen Schadensersatzforderungen. Besonders interessiert er sich für Verfahren, in denen das Verhältnis von Grundrechten und Sozialrecht eine wichtige Rolle spielen. Aufgrund seines Interesses an grundsätzlichen Fragen erstattet er auch gerne selbst rechtswissenschaftliche Gutachten für Verbände und Organisationen. Die Etablierung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland ist für ihn ein besonderes Anliegen. Er hat mehrere wichtige Entscheidungen zur Reichweite der UN-BRK erstritten. Dr. Oliver Tolmein hat seit über 30 Jahren engen Kontakt mit Menschen aus der Behindertenbewegung.
Heike Werner ist verheiratet und hat zwei Kinder. Von 1989 – 1995 studierte Ministerin Werner Philosophie, Erziehungswissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und war anschließend vier Jahre in Elternzeit. Von 1999 bis 2014 saß sie für die Partei DIE LINKE im sächsischen Landtag, war dort u.a. Vorsitzende des Sozialausschuss. Bis zum Herbst 2014 war sie ebenfalls Fraktionsvorsitzende der Fraktion ihrer Partei im Kreistag des Landkreises Leipzig.
Im September 2014 verpasste sie den Wiedereinzug in den sächsischen Landtag. Im Dezember 2014 wurde sie zur Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Freistaates Thüringen (MfASGFF) im Kabinett von Ministerpräsident Bodo Ramelow ernannt.
Seit Januar 2015 ist Ministerin Werner turnusgemäß Vorsitzende der Arbeits- und Sozialministerkonferenz von Bund und Ländern. In dieser Funktion wird sie auf der Fachtagung „Ein Bundesteilhabegesetz – ein Meilenstein für Menschen mit Assistenzbedarf?“ aus Sicht der Bundesländer darstellen, wie ein bedarfsgerechtes sowie einkommens- und vermögensunabhängiges gutes Bundesteilhabegesetz aussehen kann, welches auch die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in Deutschland berücksichtigt.
Lucy Wilke, „blind & lame“. Der Bandname „blind & lame“ entstand aus einem Scherz, denn Lucy wurde mit einer Muskelerkrankung geboren und ihre Mutter Kika erblindete vor ein paar Jahren an einer Netzhautdegenration.
„blind & lame“ das sind Lucy und ihre Mutter Kika Wilke, die blinde Mutter und die Tochter im Rollstuhl. Mit dem unverblümten Namen soll das Thema Behinderung gleich abgehakt sein. Dann geht es nur noch um die Musik und die ist alles andere als lahm. Lucy zieht mir ihrer virtuosen-erotischen Stimme und ihren Geschichten ihre Zuhörer in ihren Bann, unterstützt von Kika der „Queen of Rhythm“ die das Publikum auf ihrer Gitarre antreibt und mit ihrer warmen Stimme die ihrer Tochter untermalt. Die Musik von „blind & lame“ vereint zeitgemäßen Gitarren-Pop mit Elementen aus Pop, Gipsy-Rumba, Swing und Jazz und entführt das Publikum auf eine Crossover-Reise durch die Welt.
Lucy wuchs bei ihrer Mutter auf einem Wagenplatz auf, dort störte niemand die Musik und so wurde diese auch ein Bestandteil ihres Lebens. Inzwischen lebt Lucy selbstständig, mit persönlicher Assistenz in einer eigenen Wohnung. Mutter und Tochter treffen sich dennoch häufig, um neue Lieder zu schreiben und auszuprobieren.
Kika kann dieses Mal leider nicht persönlich anwesend sein, sie wird jedoch im Playback-Verfahren aus dem Hintergrund Lucy begleiten.